Unser Verbrechen ist ganz einfach: Wir sind selbstorganisierte Arme…

Labournet-Newsletter, Oct.2, 2009
http://www.labournet.de/internationales/suedafrika/soverbrechen.htm

“Südafrika

“Unser Verbrechen ist ganz einfach: Wir sind selbstorganisierte Arme…”

Eine Jugendgruppe versammelt sich: in der Town Hall des Kennedy Road
Bezirks in Durban. Wie oft in der Vergangenheit, organisierte
SlumbewohnerInnen sind seit 2005 hier aktiv. Plötzlich: Eine große Gruppe
Männer, zunächst ungefähr 40, mit Buschmessern und Prügeln dringt ein,
es kommt zu ausgesprochen brutalen Angriffen, schwer Verletzte Jugendliche
liegen am Boden. Die Anwohner der Region Kennedy Road haben seit einiger
Zeit eine (unbewaffnete) eigene Schutztruppe, die vor Kriminalität
schützen soll und halblegale Schänken schliessen hilft. Einige ihrer
Mitglieder kommen dazu und versuchen, zu trennen – da gibt es Tote. Die
Polizei schaut zu, ebenso wie der örtliche ANC Stadtrat und seine Leute –
in einer folgenden Pressekonferenz geben ANC und Polizei gemeinsam bekannt,
die organiserten SlumbewohnerInnen seien für die Gewalt verantwortlich,
und nachdem sie mehere Tage lang zugesehen haben, wie Hütten und Häuser
von dem Mob in Brand gesteckt wurden, nehmen sie eine Reihe Mitglieder der
Schutztruppe fest, auch solche die an jenem ersten Tag, vergangenen
Samstag, nachweislich wo ganz anders waren. Der Mob, der mit rassistischen
und nationalistischen Parolen durch den Stadtteil zieht, wird von der
Polizei nicht behelligt, verschiedenes weist daraufhin, dass die örtliche
ANC-Organisation zumindest involviert ist. Zu diesem erneuten Aufflammen
rassistischer Attacken in Südafrika und der Frage ihrer politischen
Hintermänner unsere aktuelle Materialsammlung “Verbrechen
Selbstorganisation” vom 1. Oktober 2009:

http://www.labournet.de/internationales/suedafrika/soverbrechen.html”