MISEREOR fordert Ende der Vertreibungen aus Slums

http://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=7695:misereor-fordert-ende-der-vertreibungen-aus-slums&catid=55&Itemid=50

MISEREOR fordert Ende der Vertreibungen aus Slums

Berlin. – Ob in Durban, Phnom Penh oder Mumbai: Weltweit kommt es immer wieder zu widerrechtlichen Vertreibungen von Bewohnern städtischer Armutsviertel. Darauf hat das katholische Hilfswerk MISEREOR anlässlich des Welt-Habitat-Tages am 3. Oktober hingewiesen. Weltweit leben immer noch eine Milliarde Menschen in rund 200.000 Elendsvierteln.

“Wenn rund um den Globus Menschen ihrer demokratischen Rechte beraubt und mit Gewalt aus ihren Häusern und von ihrem Land vertrieben werden, dann ist das für mich kein Grund zum Feiern des Welt-Habitat-Tages”, sagte MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer. Die Bewohner von Elendsvierteln lebten in ständiger Gefahr vertrieben zu werden und unter menschenunwürdigen Verhältnissen. “Dagegen müssen wir etwas unternehmen”, sagte Sayer.

MISEREOR unterstützt weltweit basisdemokratische Organisationen, die sich für die Rechte der Bewohner von städtischen Armutsvierteln einsetzen. So zum Beispiel die südafrikanische Bewegung von Hüttenbewohnern ‘Abahlali base-Mjondolo’ in Durban, Südafrika. “Die Menschen sind hier immer wieder von Zwangsräumungen betroffen”, sagte S’bu Zikode, Präsident der 2005 in Durban gegründeten Organisation, die im Laufe der Jahre auch in anderen Städten Südafrikas immer breiteren Zuspruch fand.

In Südafrika leben rund zwölf der 50 Millionen Einwohner in städtischen Armenvierteln. “Die Armen werden ihrer demokratischen Rechte beraubt. Das muss sich ändern!”, sagte S’bu Zikode. “Die Menschen müssen in die Planung ihrer Siedlungen und Städte einbezogen werden.” Die unsicheren Wohnverhältnisse seien oft Ursache dafür, dass Familien verarmen bzw. aus ihrer prekären Lebenssituation nicht entkommen können.

“Mit den Millenniumszielen haben sich die Regierungen dazu verpflichtet, die Lebensbedingungen der Bewohner von Armutsvierteln grundlegend zu verbessern. Es wird Zeit, dass sie ihren Versprechungen auch Taten folgen lassen und die Rechte der Hüttenbewohner achten und schützen”, so Sayer. “Die Garantie eines sicheren Platzes zum Leben in Frieden und Würde ist eine wichtige Grundlage, um die weltweite Armut zu reduzieren.”